Stromausfall: Die ultimative Checkliste – Verhalten & Notvorrat für 2025


Ein Stromausfall kommt oft unerwartet. Mit dieser Checkliste bist du vorbereitet – ob kurzfristiger Blackout oder längerer Notfall. Erfahre, was du sofort tun musst und was in deinem Notvorrat nicht fehlen darf.

1. Sofortmaßnahmen bei Stromausfall

1.1 Ruhe bewahren & Situation checken

  • Atme durch: Panik hilft nicht. Die meisten Stromausfälle in Deutschland dauern nur wenige Stunden.
  • Keine Notrufe blockieren: Polizei und Feuerwehr sind nicht für Stromausfälle zuständig – es sei denn, es liegt eine akute Gefahr (z. B. Brand) vor.
  • Familie/Mitbewohner informieren: Kläre, wer was tut. Kinder brauchen klare Anweisungen („Bleibt ruhig, wir haben Taschenlampen!“).
  • Uhrzeit notieren: So kannst du später die Dauer des Ausfalls dokumentieren (wichtig für Versicherungen).
  • Smartphone sparen: Schalte den Flugmodus ein, um Akku zu schonen.

1.2 Ursache klären: Betrifft es nur mich oder die ganze Nachbarschaft?

  • Sicherungskasten prüfen: Sind Sicherungen oder FI-Schalter ausgelöst? Falls ja, vorsichtig zurücksetzen.
  • Blick aus dem Fenster: Leuchten Straßenlaternen oder Häuser in der Umgebung? Falls nein, handelt es sich um einen großflächigen Stromausfall.
  • Online-Check: Nutze Karten wie stromausfall.org/karte, um aktuelle Störungen in deiner Region zu sehen.
  • Nachbarn fragen: Kurze Absprache spart Zeit und gibt Sicherheit.

1.3 Informationen beschaffen – auch ohne Strom

  • Radio nutzen: Ein Kurbel- oder Batterieradio (z. B. von den Marken Midland oder Eton) liefert aktuelle Meldungen von Behörden.
  • Smartphone als letzte Option: Falls noch Akku da ist, nutze mobile Daten für lokale Nachrichtenseiten oder Warn-Apps wie NINA.
  • Offizielle Quellen priorisieren: Verlasse dich auf Meldungen von Netzbetreibern, THW oder dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK).
  • Notizen machen: Wichtige Infos (z. B. voraussichtliche Dauer des Ausfalls) auf Papier festhalten.

1.4 Licht & Wärme – sicher und effizient

  • Licht:
    • LED-Taschenlampen (z. B. Fenix oder Black Diamond) sind sicherer als Kerzen.
    • Campinglaternen mit Solar- oder Kurbelbetrieb (z. B. LuminAID) beleuchten ganze Räume.
    • Kerzen nur im Notfall – nie unbeaufsichtigt und weit entfernt von Vorhängen oder Papier.
  • Wärme:
    • Decken, Schlafsäcke und warme Kleidung nutzen – Schichten halten besser warm als eine dicke Jacke.
    • Gasheizgeräte (z. B. Campingaz) nur mit CO-Melder und bei geöffnetem Fenster verwenden.
    • Kamin/Ofen: Falls vorhanden, Holz- oder Brikettvorrat nutzen.

1.5 Lebensmittel & Wasser – Kühlkette retten

  • Kühlschrank/Gefriertruhe:
    • Türen geschlossen halten! Bei gut gefüllten Geräten bleibt die Kälte bis zu 24 Stunden erhalten.
    • Temperatur prüfen: Falls Lebensmittel wärmer als +7°C werden, lieber entsorgen.
  • Kochen ohne Strom:
    • Gaskocher (z. B. Campingaz) oder Grill (nur draußen!) nutzen.
    • Fondue-Set oder Spirituskocher für kleine Mahlzeiten.
  • Wasser:
    • Trinkwasser-Vorrat (2 Liter/Person/Tag) nutzen.
    • Falls Leitungswasser ausfällt: Regenwasser in sauberen Behältern sammeln oder auf Vorräte zurückgreifen.
    • Wasserfilter (z. B. LifeStraw) oder Entkeimungstabletten (z. B. Micropur) für Notfälle bereithalten.

1.6 Kommunikation & Finanzen

  • Bargeld: Mindestens 200–300 € in kleinen Scheinen, da Kartenzahlung und Geldautomaten ausfallen.
  • Dokumente: Ausweise, Versicherungspapiere, Medikamentenpläne in einer wasserdichten Mappe griffbereit.
  • Notfallkontakte: Liste mit wichtigen Telefonnummern (Arzt, Nachbarn, Versicherung) ausgedruckt bereithalten.

2. Der perfekte Notvorrat für Stromausfälle

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) empfiehlt einen Vorrat für 10 Tage. Hier die detaillierte Liste:

KategorieEmpfohlene Ausrüstung & Tipps
Licht- 1 LED-Taschenlampe pro Person (z. B. Fenix LD12)
- 1 Campinglaterne mit Solar/Kurbel (z. B. LuminAID PackLite)
- Ersatzbatterien (AA/AAA) in Originalverpackung
- Keine Kerzen (Brandrisiko!)
Kommunikation- Kurbelradio (z. B. Midland ER310)
- Powerbank (mind. 20.000 mAh) + Solarladegerät
- Ausgedruckte Notfallkontakte & Dokumente in Folie
- Notizblock + Kugelschreiber
Wasser- 20 Liter/Person (10 Tage à 2 Liter) in verschließbaren Kanistern
- Wasserfilter (z. B. LifeStraw) oder Entkeimungstabletten
- 1 Eimer mit Deckel als Not-Toilette
- Feuchttücher & Desinfektionsgel
Lebensmittel- Haltbare Grundnahrungsmittel: Reis, Nudeln, Linsen, Haferflocken, Konserven (Fleisch, Fisch, Gemüse)
- Snacks: Nüsse, Trockenfrüchte, Müsli, Schokolade, Honig
- Sonderbedarf: Säuglingsnahrung, Diabetiker-Lebensmittel, Tierfutter
- Kochen: Gaskocher + 2 Gaskartuschen, manueller Dosenöffner
- Tipp: Vorräte alle 6 Monate auf Haltbarkeit prüfen!
Wärme- Decken, Schlafsäcke, Thermounterwäsche
- Kaminholz/Briketts (falls Kamin vorhanden)
- Achtung: Gasheizgeräte nie in geschlossenen Räumen ohne CO-Melder nutzen!
Erste Hilfe- Verbandskasten (DIN 13164) mit Schere, Pinzette, Desinfektionsmittel
- Persönliche Medikamente (mind. 14-tägiger Vorrat)
- Schmerztabletten, Fieberthermometer, Durchfallmittel
- Tipp: Erste-Hilfe-Kurs besuchen (z. B. beim DRK)
Werkzeug- Taschenmesser (z. B. Victorinox)
- Feuerzeug/Streichhölzer (wasserdicht verpackt)
- Klebeband, Schnur, Plane (z. B. als Notdach)
- Campingkocher + Ersatz-Gaskartuschen
Bargeld- 200–300 € in kleinen Scheinen (5/10/20 €)
- Münzgeld für Telefonzellen/ÖPNV
- Tipp: Bargeld in einer feuerfesten Kassette aufbewahren

2.1 Besondere Bedürfnisse nicht vergessen!

  • Babys/Kleinkinder: Windeln, Feuchttücher, Fläschchen, Säuglingsnahrung.
  • Haustiere: Futter für 10 Tage, Medikamente, Transportbox, Katzenstreu.
  • Senioren/chronisch Kranke: Spezielle Medikamente, Kontaktdaten von Ärzten, Hilfsmittel (z. B. Gehstock).
  • Allergiker: Antihistaminika, Adrenalin-Autoinjektor (z. B. Epipen).

3. Langfristige Vorbereitung: So bleibst du immer sicher

3.1 Notstromversorgung – was wirklich hilft

  • Powerstation (z. B. EcoFlow Delta): Lädt Smartphones, Laptops und kleine Geräte. Kapazität: mind. 1.000 Wh.
  • Notstromaggregat (z. B. Honda EU22i): Betreibt Kühlschrank oder Heizungspumpe – aber nur draußen!
    • Achtung: CO-Vergiftung ist tödlich! Immer CO-Melder nutzen und gut lüften.
  • USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung): Schützt Router oder medizinische Geräte vor Datenverlust.
  • Solarpanel (z. B. Anker 200W): Lädt Powerbanks oder Powerstations bei Sonnenschein.

3.2 Wissen & Training – Übung macht sicher

  • Erste-Hilfe-Kurs (z. B. beim DRK oder Maltesern): Lebensrettende Maßnahmen üben.
  • Familien-Notfallplan:
    • Treffpunkte festlegen (z. B. „Bei Oma, falls wir getrennt werden“).
    • Aufgaben verteilen (Wer holt die Kinder? Wer kümmert sich um Haustiere?).
    • Tipp: Plan alle 6 Monate aktualisieren!
  • Regelmäßige Checks:
    • Vorräte auf Haltbarkeit prüfen (2x pro Jahr).
    • Batterien, Taschenlampen und Radio testen.
    • Tipp: „Stromausfall-Probetag“ machen – 24 Stunden ohne Strom leben.

4. Fazit: Vorbereitung ist alles

Ein Stromausfall muss keine Katastrophe sein. Mit dieser Checkliste und einem gut bestückten Notvorrat bist du für die meisten Szenarien gewappnet. Beginne heute – besorge dir die wichtigsten Dinge Schritt für Schritt. Denn im Ernstfall zählt jede Minute.

🔹 Wie geht es weiter?

  • Jetzt starten: Kaufe diese Woche 10 Liter Wasser und eine Taschenlampe.
  • Familie einbinden: Bespreche den Notfallplan beim nächsten Abendessen.
  • Weiter informieren: Lade dir die BBK-Checkliste (hier) herunter.


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